Die Asche… und Postmeister Jacob Quack

Das hier ist das alte Fensterbrett im Tresorzimmer. Sieht jetzt nicht so spektakulär aus.  Aber wenn man genauer hinkuckt:

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Asche unter dem Fensterbrett. Hat’s da gebrannt? Nö. Viel simpler: Auch hier dient die Asche dazu, das Faulen des Fensterbrettes zu verhindern.

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So, nachdem einen ganzen Haufen Putz runter ist, sieht das jetzt so aus. Was man überall findet ist das hier:

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Stroh. Teilweise Reste von der früheren Isolierung zwischen Boden und Fehlboden, teilweise von Mäusen verschleppt und teilweise simpel auch Reste des Strohs, das am Dachboden gelagert war.

Mittlerweile ist auch klar, wann genau der Dachstuhl gebaut wurde: Etwa 1666. Denn beim entfernen loser Steine am Dachhauptbalken habe ich eine alte Postkartusche des Amsterdamer Postmeisters Jacob Quack gefunden – der heißt wirklich so, und ist in Amsterdam sowas wie ein Nationalheiliger – und der ist 1666 mit Mann und Maus mit seinem Schiff im Ärmelkanal untergegangen. Für Thurn und Taxis war das ausgesprochen praktisch, weil van Quack drauf und dran war, das Postmonopol von Thurn und Taxis zu pulverisieren.  Eine Postkartusche ist übrigens eine Art Papierrolle aus Hadernpapier, in der die Post eingerollt wurde. Die Rolle wurde versiegelt und besaß das Wappen des Postmeisters.  Wer an die Post ranwollte, musste die Kartusche aufreißen. Und hier an dem Balken war eben die Hälfte einer solchen Kartusche verbaut. Aus welchen Gründen wissen natürlich die Götter.

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