Da habe ich gedacht, langsam wäre es Schluss mit dem Dreck machen – Denkste. Nachdem nun im Altbau die prähistorische Elektroinstallation auf dem Zettel stand, habe ich angefangen, das Zeug aus der Wand zu reißen. Klar – alles was da drüber ist, ist logischerweise neueren Datums. Das endet dann in sowas:
Da war bis vor kurzem noch Putz mit Ölfarbe drauf, von der mir der Restaurator gesagt hat, ich solle sie mit der Spachtel abkratzen und die Leimfarbe drunter abwaschen. Ich bin da etwas rustikal mit dem Pressluftmeissel vorgegangen und das, was man da jetzt sieht, ist Zementbewurf auf dem originalen Lehmmörtel. Bis zum Umbau 54 war diese Wand nämlich nur rudimentär mit Lehm verschmiert – und die rohe Wand simpel mit Kalk gestrichen.
In der Küche habe ich ja im Zuge der Entfernung der Fliesen schon ein bisschen was freigelegt – also auch hier: runter mit dem Zeug.
Und wenn ich schon dabei bin: die Decke sieht auch nicht mehr frisch aus: Rohrmattendecken sind mir schon bei meiner letzten Renovierung sauer aufgestoßen. Also: weg damit. Die Bretter drunter stehen auch schon zur Disposition. Mal sehen, wie die Balken darunter beinander sind…
Hier die Decke im ältesten Raum: die Latten sind vermutlich Barock, der Putz darauf ganz klar nach der Elektroinstallation aufgetragen. Also: runter mit dem losen Zeug.
Hier ist noch allerhand abzukratzen. Die dunkle Umrandung um die modernen Fenster ist vermutlich wirklich alt. Dunkelrot mit blauer Linie. Natürlich ist das alles nur noch in Spuren vorhanden, weil in den letzten Jahrhunderten da auch fleissig Elektrokabel und Dübel verbaut und wieder rausgerissen worden sind. Aber die Kamera ist im Einsatz, um diese ganzen Spuren festzuhalten.
Und im Studio geht es auch langsam voran. Inke knechtet am Fußboden.