Nachdem das Haus nun endlich leer ist und der Kaufpreis gezahlt ist, ist es Zeit für eine fotografische Bestandsaufnahme. Das ist nicht nur für die Historie und diesen Blog wichtig, sondern simpel auch für das Denkmalschutzamt. Ich muss mir die Baumaßnahmen ja genehmigen lassen.
Da haben wir mal den Eingangsflur. Zementfliesen aus den 50ern, leider lösen sich die am Eingang schon ab, also werden wir sie wohl austauschen müssen.Die Kästchen rechts sind noch vom Vorbesitzer. Praktisch zum Krusch drauf platzieren, aber eigentlich umfunktionierte Presspan-Küchenkästchen. Sperrmüll auf Urlaub.
Die Treppe in den ersten Stock von Nahem. Auch erst in den 50ern eingebaut, weil auf die Fliesen gestellt. Eigentlich dachte ich ja, das wäre Gründerzeit – tscho – Pech gehabt.
Weil man so schön den Überblick über den Vorgarten behält: die Bauküche mit dem alten Herd. Die Stühle sind noch aus meinem Elternhaus, frühe Sechziger. Der Tisch vermutlich auch.
Das älteste Zimmer des Hauses. Der Boden ist mutmaßlich aus dem mittleren 18. Jahrhundert, also aus einer Zeit, als Goethe noch nicht stubenrein war. Die Decke auch, hat der Restaurator gesagt.
Leider ist seit Goethes Zeiten auch in der Oberpfalz ein bisschen Zeit vergangen – die Bodendielen haben es hinter sich.
Eines der geplanten Gästezimmer. Klein aber fein, der Fußboden ist fest und aus den 50ern. Früher war hier die „Rauchkuchel“ – eine gewölbte Küche mit großer Feuerstelle, aber die ist in den 50ern rausgerissen – samt dem Kamin – und stattdessen ein Zimmer eingebaut worden. Ok. Lassen wir so.
Die hier lassen wir nicht. Das ist die mitgekaufte Küche. Eine Siematic aus den 80ern. Die Spüle hat einen Riss, die Schränke kleben, der Herd hat es auch ziemlich hinter sich, die Mikrowelle macht warm – wäre allerdings auf dem Herd schneller…. Aber die Uhr funktioniert prima. Hinter der Tür rechts ist der „Hausanschlussraum“. Als Bauküche prima, aber dann kommt hier ein Bad rein.
Ein altes Bauernhaus hat natürlich einen Keller – nur dass der Vorbesitzer in den alten Gewölbekeller die Öltanks eingebaut hat. Und davor ist sein Vorratsraum. Da wir uns für eine Pelletsheizung entschieden haben, die im Nebengebäude eingebaut wird, wird der alte Keller wieder ausgeräumt. Dazu muss erstmal die Wand links rausgerissen werden.
Die „Tenne“. Den Treppenhauskopf, eine Spanplattenkonstruktion mit Plexiglas haben wir noch rausgerissen, bevor das Haus endgültig übergeben war. Sieht doch gleich viel besser aus. Der Fußboden ist Spanplatte – kommt raus. Die Balken sind aus dem 18. Jhd, handgeschlagen. Bleiben drin.
Eines der Zimmer im ersten Stock. Das ehemalige Elternschlafzimmer. Ein Holzkistchen mit einem Gimmick: Im Schrank ist ein Auslass eines Heizungskanals vom Kachelofen im Wohnzimmer. Selbst wenn die Heizung ausfällt, kann man so den ersten Stock zumindest etwas heizen. Der Vorbesitzer hat da durchaus praktisch gedacht.
Das Bad. Fußbodenheizung, Bidet, große Badewanne. Auch hier endet eine Heizleitung vom Kachelofen. Der eingebaute Geberit Sanblock hat ein Problem. Die Heizungsbauer: „Kein Problem“.
Die Kommandbrücke nach Süden. Das große Fenster am Ende bietet den schönsten Ausblick, rüber zur Sulzbürg. Dort einen bequemen Sessel und einen Notebook auf den Knien – da geht das Bücher schreiben klasse…
Die ersten Arbeiten: als erstes muss von der großen Birke am Studio der Ast weg, der auf das Dach schlägt. Alexander und Thomas legen mit dem Alligator los.
Und weil’s so schön ist, kämpft Thomas auch noch gleich den durch einen Holunder zugewachsenen Hinterausgang des Schweinestalls frei. Dahinter wachsen die Brennesseln einen guten Meter hoch – gut, dass die alten Bauern uns eine Sense vererbt haben – das Zeug, das im Baumarkt als Motorsense verkauft wird, ist da hoffnungslos überfordert. Man braucht zwei Meter Faden pro Quadratmeter.